Geschichte und Chronik des Vereins
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Der Bischoffinger Musikverein wurde 1885 zum ersten Mal in einer Schuldurkunde für Instrumente erwähnt. Der Verein wurde gegründet durch Karl F. Rieflin, Karl F. Rinker, Wilhelm Gutmüller und Albert Rieflin. Aufgrund der damals schwierigen finanziellen Situation der Musiker bestand bis 1914 nur eine Musikvereinigung mit ca. 10 Mitgliedern.
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Viele Unterlagen zur Vereinstätigkeit aus der Zeit der Gründung 1885 bis 1918 sind in den Wirren des Ersten Weltkrieges verloren gegangen. Die Vereinsarbeit stand während dieser Zeit still. Nach 1918 bestand der Verein nicht mehr offiziell.
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Im Ersten Weltkrieg wurden die Instrumente sehr in Mitleidenschaft gezogen, so dass sie meist unspielbar waren, da aber die Freunde und das Interesse an der Musik nach wie vor groß war, wurde im Jahr 1923 eine Weinsammlung durchgeführt. Diese brachte 893 Liter Wein, von dessen Erlös konnten neue Instrumente angeschafft werden. Der Verein wurde somit 1924 wieder neu gegründet.
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1933 belegte man beim Bundesmusikfest in Freiburg dann sogar den ersten Platz.
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Auch der Zweite Weltkrieg legte das Vereinsleben in Bischoffingen erneut lahm. Sogleich nach Kriegsende rief Karl Rinker den Verein wieder ins Leben. Aufgrund der Verluste während des Zweiten Weltkriegs (sechs gefallene Musiker, zwei vermisste Musiker und einige noch in Kriegsgefangenschaft) wurden 15 junge Musiker ausgebildet. Das war der Beginn der Jugendarbeit im Verein.
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1949 fand das erste eigenen Konzert anlässlich des 25-jährigen Jubiläums seit Vereinsneugründung statt.
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Um die finanzielle Lage zu verbessern stellte die Gemeinde 1965/1966 kostenlos ein Stück Land am Käslinberg zur Verfügung. Dort wurden die eigenen Musikerreben angebaut und fortan bewirtschaftet.
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1971 wurde beim Bundesmusikfest in Karlsruhe die höchste Auszeichnung in der Kategorie Oberstufe erreicht.
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1974 wurde das 50-jährige Vereinsjubiläum seit Neugründung mit neuer Einheitskleidung gefeiert.
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1977 wurde die Schuldurkunde aus dem Jahr 1885, welche das frühere Bestehen des Vereins belegt, gefunden. Die Vereinsgeschichte wurde korrigiert.
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1986 wurde der 100. Geburtstag des Vereins gefeiert, bei welchem dem Verein die Pro-Musik-Plakette vom Bundespräsidenten verliehen wurde. Gleichzeitig wurde die Bläserjugend mit damals 16 Jungmusikern gegründet.
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1994 wurde die Kapelle umbenannt und trägt seit dort den heutigen Namen Winzerkapelle Bischoffingen. Es wurde eine neue Einheitskleidung zum bevorstehenden Jubiläum gekauft.
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Ab 1998 wurde das jährliche Frühjahrskonzert anstelle des bisherigen Weihnachtskonzerts veranstaltet.
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Seit 1999 findet einmal jährlich der Musikerhock an der Festhalle statt.
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2004 fand der erste Hemdglunkerumzug in Bischoffingen unter Mitwirkung der Winzerkapelle statt.
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2010 feierte die Kapelle mit einem Gassenfest das 125-jährige Bestehen des Vereins.
Dirigenten seit 1924:
- Karl Klaus (1924-1948)
- Albert Brutschin (1948-1959)
- Paul Köpfer (1660-1963)
- Reinhold Rogg (1963-1972)
- Philipp Rauck (1972-1977)
- Josef Hellmann (1978-1981)
- Adalbert Scherle (1981-1987)
- Karl Schneider (1987-1988)
- Clemens Berger (1988-1991)
- Karl Bär (1991-1996)
- Heiko Mazurek (1997-1999)
- Otto Schneider (1999-2000)
- Patrick Belle (2000-2011)
- Otto Schneider (2011-2013)
- Heinz Vosseler (2013-2014)
- Karola Weinmann (2014-2020)
- Jan Brieger (seit 2021)